Shrek 2

Shrek 2

Mit "Shrek 2" folgt die langerwartete Fortsetzung des erfolgreichen Animationsfilms aus Steven Spielbergs neuer Produktionsfirma DreamWorks, der vor einigen Jahren mit seiner Mischung aus nahezu perfekter Technik, intelligenter Story, schrägem Humor und respektlosen Seitenhieben auf die heile Märchenwelt des Disney-Konzerns Furore machte.

Der Anschluß erfolgt nahtlos: Shrek, der häßliche grüne Oger mit der rauhen Schale und dem weichen Kern (Mike Myers/Sascha Hehn), und seine (auch Oger-)Prinzessin Fiona (Cameron Diaz/Esther Schweins) genießen ihre Flitterwochen, als sie eine Einladung zum königlichen Hof von Fionas Eltern erreicht. Antrittsbesuch bei den Schwiegereltern? Shrek ist alles andere als begeistert, aber ihm bleibt keine Wahl, und so machen er, Fiona und ihr Gefährte, ein sprechender Esel (Eddie Murphy/Randolf Kronberg), sich auf den Weg ins weit, weit entfernte Königreich. Dort löst ihr Erscheinen das blanke Entsetzen aus: Hatten Fionas Eltern doch damit gerechnet, daß ihre Tochter den smarten Prinz Charming geheiratet hätte, der eigentlich dazu auserkoren war, Fiona aus ihrem Drachenturm zu retten und mit einem Kuß von ihrem Fluch zu erlösen. Diesen Part hatte jedoch Shrek im ersten Film übernommen. Es kommt, wie es kommen muß: Die Liebe zwischen Shrek und Fiona wird auf eine harte Probe gestellt. Die "Gute" Fee versucht mit allerlei hinterlistigen Tricks, ihren Sohnemann Prinz Charming an die ihm versprochene Frau zu bringen, und der König heuert einen Meuchelmörder an, um den ungeliebten und ungehobelten Oger loszuwerden – den Gestiefelten Kater (Antonio Banderas/Benno Fürmann)...

Präsentierte schon der Erstling von "Shrek" ein wahres Gag-Feuerwerk, gelingt es den Machern in der Fortsetzung, noch eins draufzusetzen. Allein die Flitterwochen-Eingangssequenz sprüht vor zwerchfellerschütternden Einfällen nur so über, und auch in den restlichen 100 Filmminuten reihen sich Gags, ironische Filmzitate, freche Parodien und geniale Ideen aneinander – nur unterbrochen von einigen rührend-bewegenden Momenten. Der trocken-ironische Humor mit unzähligen Seitenhieben auf Hollywood (Vorbild des Königreiches "Weit Weit Weg") und die brave Märchenwelt (von Rotkäppchen bis Pinocchio) tut sein übriges, um beim Zuschauer rundum gute Laune zu wecken. Automatisch rät man mit: Wer findet die meisten Filmzitate? Von "Verdammt in alle Ewigkeit" über "Mission: Impossible" bis "Herr der Ringe" werden zahllose Szenen genüßlich durch den Kakao gezogen. Die Figuren sind auf dem neuesten Stand der Technik absolut perfekt animiert – und zeigen dabei zumeist mehr darstellerisches Talent als die meisten Real-Schauspieler. Eddie Murphy gibt als sprechender Esel erneut eine Glanzleistung. Eine Botschaft hat der Film darüber hinaus auch noch – für alle diejenigen, die sich nicht nur köstlich amüsieren wollen.

Alles in allem handelt es sich bei "Shrek 2" um einen genial inszenierten, handwerklich perfekten, mitreißenden und zum Brüllen komischen Trickfilm, der uneingeschränkt und ohne Altersbeschränkung zu empfehlen ist (und an Witz und Charme sogar "Findet Nemo" toppt). Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte sich für die Originalfassung entscheiden, aber auch in der deutschen Synchronisation ist ein rundum gelungener Kinofilm garantiert. Viel Vergnügen!

Autor: O. G.